Auch über ein Kolleg kann man das Abitur nachholen. Normalerweise dauert dies drei Jahre. Nach einem Jahr kann man allerdings – bei entsprechenden Vorkenntnissen – schon die Fachoberschulreife erlangen.
Der Unterricht findet Vollzeit, also tagsüber statt. Damit sind Kollegs nicht unbedingt geeignet für Berufstätige.
Der Einstieg ins Kolleg beginnt meistens damit, dass Vorkurse belegt werden. In diesen sollen die Schüler auf den gleichen Wissensstand gebracht werden. Da in einigen Fällen der Schulbesuch schon einige Zeit zurück liegt, hat man hier die Möglichkeit sich so wieder an den Schulalltag zu gewöhnen und sein Wissen aufzufrischen. In der 11. Klasse wird dann durch eine Einführungsphase der Grundstein für die weitere Ausbildung gelegt, indem Grundwissen vermittelt wird. Ab der 12. Klasse beginnt die Qualifikationsphase, die gezielt auf das Abitur vorbereitet.
Wer ein Kolleg besuchen möchte, muss nicht mit horrenden Kosten rechnen, denn der Unterricht ist frei. Jedoch sind die Regeln streng: Es gilt Anwesenheitspflicht. Wird diese nicht erfüllt oder fehlt man mehrmals unentschuldigt, kann man vom Kolleg ausgeschlossen werden.
Der Weg zum Abi an einem Kolleg
Um an einem Kolleg das Abitur nachholen zu können, muss man mindestens 19 Jahre alt sein und die Mittlere Reife nachweisen. Unter Umständen kann man auch durch den Nachweis eines bereits ausgeübten Berufs, der Führung eines Haushaltes oder Langzeitarbeitslosigkeit an einem Kolleg aufgenommen werden. Meist findet eine Eignungsprüfung statt, die bescheinigen soll, dass die Bewerber die nötige Kompetenz aufweisen, um das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachholen zu können. Je nachdem welche Fächer am Kolleg angeboten werden und welche Kombinationen zulässig sind, können die Kurse gewählt werden. Die Abiturprüfung gliedert sich in eine schriftliche Prüfung in den jeweiligen Leistungskursen und einem Grundkurs. In einem vierten Fach wird man mündlich geprüft.