Nach dem Bachelor steht die Entscheidung an, ob man noch einen Master dranhängen möchte oder nicht. Dieses weiterführende Studium dauert, je nach Fachrichtung und Hochschule, zwei bis vier Semester. Der Master, der im Zuge der Bologna-Reform eingeführt wurde, löst weitgehend den Diplom- oder Magisterabschluss ab. Der Master soll die wissenschaftlichen und methodischen Kenntnisse, die vorher erworben wurden vertiefen und Studenten dazu befähigen, analytisch zu denken und sich auf die Anforderungen im Beruf einzustellen. Außerdem ist ein Masterabschluss meist Voraussetzung für eine spätere Promotion.
Ein Masterstudium ermöglicht eine spezifische und tiefe Qualifikation. Auch eine Promotion ist nach dem Masterstudium möglich. Da nicht jeder, der einen Bachelorabschluss hat auch einen Master anstrebt oder die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, können sich Masterabsolventen von anderen abgrenzen und haben so bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Einstiegsgehälter sind mit einem Masterabschluss ebenfalls höher und vergleichbar mit den Gehältern, die Diplom- oder Magisterabsolventen bekommen.
Wie findet man nun den passenden Master? Die Internetsuche über Seiten wie hochschulkompass.de, die alle Studiengänge der staatlich anerkannten Hochschulen umfasst, kann sehr helfen. Wenn bereits fachliche Präferenzen vorhanden sind, kann man sich auch an bestimmten Professoren orientieren und die Hochschule wählen, an der diese unterrichten. Auch Orientierungsmessen, die von Hochschulen angeboten werden, können einem die Entscheidung erleichtern. Zur Studiensituation und der Organisation sollte man sich am besten an Studenten der jeweiligen Studiengänge wenden, die man beispielsweise über soziale Netzwerke kontaktieren kann.
Mögliche Master-Abschlüsse
Unterschieden werden können Masterstudiengänge generell in konsekutiv, nicht konsekutive und weiterbildend. Konsekutive Masterstudiengänge können direkt nach dem Bachelorabschluss absolviert werden, während für einen weiterbildenden Master nicht unbedingt ein Bachelorabschluss, sondern vor allem Berufserfahrung eine Voraussetzung ist. Ziel ist es die praktischen Kenntnisse, die durch einen Beruf erworben wurden zu vertiefen. Der nicht konsekutive Master setzt kein fachbezogenes Bachelorstudium voraus, sondern kann auch von fachfremden Studenten absolviert werden, denn sie schließen nicht an bestimmte Studiengänge an, weshalb auch kein bestimmtes Wissen vorausgesetzt wird.
Bisher können sieben unterschiedliche Masterabschlüsse erworben werden:
Master of Arts (M.A.): Dieser wird meist in Geistes-und Sozialwissenschaften verliehen. Auch an Kunsthochschulen ist dieser Abschluss gängig
Master of Science (M. Sc.): Die Fachrichtungen Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften werden mit einem Master of Science abgeschlossen. Auch einige ingenieurwissenschaftliche oder wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge schließen mit diesem Master ab
Master of Engineering (M.Eng.): Die meisten Ingenieurstudiengänge haben diesen Master zum Abschluss
Master of Laws (LL.M.): Rechtswissenschaftlern wird der Master of Laws zum Abschluss verliehen. Das erste und zweite juristische Staatsexamen bleibt aber dennoch Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss des Studiums, mit dem man den Beruf des Rechts- oder Staatsanwalts oder Richters ausüben kann
Master of Fine Arts (M.F.A.): Studiengänge der freien Künste warden in der Regel mit diesem Master abgeschlossen
Master of Music (M.Mus.): Dieser Master kann in Studiengängen erlangt werden, die im Bereich Musik angesiedelt sind
Master of Education (M.Ed.): Einige Lehramtsstudiengänge können mittlerweile mit diesem Master abgeschlossen werden
Zugansvoraussetzungen für den Maste
Die Zugangsvoraussetzungen können zwischen verschiedenen Hochschulen und Studiengängen stark variieren. Während es für einige Masterstudiengänge genügt, einen Bachelorabschluss mit einer Note von 2,5 zu haben, müssen für andere Studiengänge zusätzliche Voraussetzungen erfüllt werden. Hierbei kann es sich um Sprachkenntnisse oder besondere fachliche Kenntnisse beziehungsweise Praktika handeln. Auch Aufnahmeprüfungen sind bei Masterstudiengängen keine Seltenheit. Um die jeweiligen Anforderungen zu kennen, sollte man sich rechtzeitig bei der jeweiligen Hochschule informieren.
Masterthesis
Am Ende eines Masterstudiums steht die Masterarbeit, in der man unter Beweis stellen soll, dass man innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine wissenschaftliche Arbeit verfassen kann und die richtigen Forschungsmethoden anwendet. Die Masterarbeit umfasst zwischen 15 du 30 ECTS-Punkte. Ob zusätzlich eine mündliche Prüfung abgehalten wird, hängt vom Studiengang und der Hochschule ab.
Ist auch dies geschafft, kann man sich mit einem Mastertitel schmücken und in das Berufsleben starten oder eine Karriere an der Uni als Doktorand anstreben.