Wer bereits fünf Jahre lang in der Rentenversicherung war, hat Anspruch auf die gesetzliche Erwerbsminderunsgrente. Für Berufseinsteiger ist dies meist keine Option, da sie noch nicht so lange in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Selbst wenn dies der Fall ist, empfiehlt es sich, eine BU-Versicherung abzuschließen, da die Erwerbsminderungsrente meist nicht hoch ausfällt und der Lebensstandard damit nicht gehalten werden kann.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung wird abgeschlossen, damit bei Arbeitsunfähigkeit kein größerer finanzieller Schaden entsteht. Auch wenn beim Berufseinstieg an solche Eventualitäten nur ungern gedacht wird, sollte die BU-Versicherung frühzeitig abgeschlossen werden. Egal ob durch Krankheit, einen Unfall oder sonstige Umstände. Durch Schicksalsschläge kann es passieren, dass von heute auf morgen das regelmäßige Einkommen wegfällt. Wer dann keine Vorsorge getroffen hat, bekommt keinerlei finanzielle Unterstützung.
Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn der Betroffene seinen Beruf mindestens drei Jahre nicht mehr ausüben kann, da er erkrankt ist, einen Unfall hatte oder aufgrund sonstiger Umstände nicht mehr arbeiten kann. Die Versicherung zahlt dann in solchen Fällen einen monatlichen Unterhalt bis zum Rentenalter.
Wer sich versichern lassen möchte, ist verpflichtet einige Angaben zu machen, die der Wahrheit entsprechen müssen. Dabei ist der aktuelle Gesundheitszustand besonders wichtig. Krankheiten oder ein Lebensstil, der Berufsunfähigkeit begünstigen könnte, führen entweder dazu, dass man als Versicherter abgelehnt wird, oder höhere Beiträge zahlen muss. Wer keine wahrheitsgemäßen Angaben macht, kann im Fall einer Berufsunfähigkeit große Probleme bekommen. Kann die Versicherung nämlich nachweisen, dass die Angaben falsch oder unvollständig waren, bekommt man keine Unterstützung. Wurden die Angaben sogar bewusst falsch gemacht, können auch rechtliche Konsequenzen drohen. Daher sollte jede Kleinigkeit, die als Beeinträchtigung der Gesundheit aufgefasst werde könnte, angegeben werden. Die Fragebögen sind häufig kompliziert formuliert, sodass man unter Umständen einen Experten zu Rat ziehen sollte, damit falsche Angaben, die nur aufgrund von Verständnisproblemen gemacht werden, vermieden werden können.
Grundsätzlich sollte man die Berufsunfähigkeitsversicherung so früh wie möglich abschließen, denn je älter man ist, umso höher werden die Beiträge.
Die Versicherung sollte außerdem einen umfassenden Fragenkatalog bezüglich der Vorerkrankungen vorlegen, sodass am Ende kein Schlupfloch bleibt. Außerdem sollte man darauf achten, dass nur die Erkrankungen innerhalb der letzten fünf Jahre abgefragt werden. Einige Versicherungen gehen bis zu zehn Jahre zurück.
Vorsicht ist geboten, wenn es um die Klauseln geht, die Versicherungen in die Verträge einbauen. Meist schreiben Versicherungen durch mehr oder weniger komplizierte Formulierungen vor, dass der Versicherte einen anderen Beruf ausüben soll, der niedrigere Anforderungen an seine Gesundheit stellt. Doch einen derartigen Job zu finden, ist nicht einfach, denn schon als völlig Gesunder ist die Stellensuche oft schwierig. Die Versicherung zahlt allerdings trotzdem nicht, solange die theoretische Möglichkeit besteht, einen anderen Beruf zu finden.
Da die Versicherung erst prüfen muss, ob tatsächlich Berufsunfähigkeit vorliegt, kann es sein, dass die Zahlungen erst um einiges später beginnen. Daher sollte man darauf achten, schon bei Abschluss der Versicherung rückwirkende Zahlungen zu fordern.
Ein Punkt, den man ebenfalls beachten sollte ist, dass man auch wenn schon der Fall eingetreten ist, dass man nicht mehr arbeiten kann, die Versicherungsbeiträge weiter zahlen muss. Und zwar so lange bis die Versicherung geprüft hat, ob Berufsunfähigkeit vorliegt. Daher sollte man einen Puffer zur Seite gelegt haben, der garantiert, dass man die Policen weiterhin zahlen kann. Geschieht dies nicht, kann die Versicherung dem Betroffenen kündigen, obwohl dieser schon berufsunfähig ist. Daher sollte man darauf bestehen, dass eine Klausel eingebaut wird, die dem Versicherten ermöglicht, die Zahlung einzustellen, sobald der Ernstfall eintritt, auch wenn die Berufsunfähigkeit noch nicht geprüft wurde.
Die passende Versicherung zu finden, ist oft nicht einfach. Stiftung Warentest führt daher regelmäßig Vergleiche von verschiedenen Anbietern durch http://www.test.de/thema/berufsunfaehigkeitsversicherung/. So kann man einen ersten Eindruck gewinnen, welche Versicherung möglicherweise in Frage kommt. Allerdings kommt man nicht umhin, sich selbst mit verschiedenen Anbietern in Verbindung zu setzen und dann den besten Vertrag zu wählen.
Die BU-Versicherungen garantieren ihren Versicherten eine Zahlung, falls die Berufsunfähigkeit eintritt. Angestellte, Selbstständige und Beamte können sich versichern lassen. Der Betrag, der gezahlt wird, hängt von der jeweiligen Vereinbarung ab. Meist beginnt die Zahlung nach sieben Monaten. In den ersten sechs Monaten der Berufsunfähigkeit können sich die Versicherten also nicht auf diese Rente verlassen. Jedoch kommt es auch hier auf die jeweilige Vereinbarung an. Meist erhält man für die Zeit vorher allerdings Krankengeld, sodass die finanzielle Absicherung auch dann gewährleistet ist.
Wer möchte, dass sich die Versicherungsleistung erhöht und inflationssicher wird, sollte einkalkulieren, dass die Beiträge steigen. Hier gibt es zwischen den einzelnen Versicherungen große Unterschiede. Während bei manchen Versicherungen die Beiträge jährlich zwischen fünf und zehn Prozent steigen können, heben andere die Beiträge alle zwei Jahre um fünf Prozent an.
Nicht nur eine Steigerung der Beiträge, sondern auch eine Steigerung der Leistungen sollte vereinbart werden. Ist dies nicht der Fall, bleiben die Leistungen im Falle einer Berufsunfähigkeit immer gleich. Wird allerdings eine Leistungsdynamik vereinbart, steigen die Zahlungen an.