Kosten im Vorfeld des Auslandspraktikums
Visum: Für viele Reiseländer wird grundsätzlich ein Visum benötigt. Für Länder außerhalb der europäischen Union können die damit verbundenen Bearbeitungsgebühren bis zu 200 Euro betragen.
Vermittlung: Wer die Dienste einer Vermittlungsagentur in Anspruch nimmt, um an einen Praktikumsplatz zu kommen, muss außerdem mit Vermittlungsgebühren rechnen. In der Regel liegen diese zwischen 500 und 1000 Euro.
Gesundheit: Für die eigene Sicherheit ist eine Auslandskrankenversicherung meistens Pflicht, damit auch im Notfall die gesundheitliche Versorgung gesichert ist. Auch gesundheitliche Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen verursachen Kosten, die mit einkalkuliert werden müssen.
Anreise: Die Anreisekosten sind natürlich auch zu berücksichtigen, gerade bei weit entfernten Zielen wie z.B. Neuseeland können die Kosten hier immens werden. Eine frühzeitige Flugbuchung kann das Budget aber deutlich entlasten.
Lebenshaltungskosten vor Ort - Finanzierungsmöglichkeiten
Wohnung, Essen und Freizeit müssen natürlich finanziert werden. Die Lebenshaltungskosten können je nach Land, Art und Lage der Unterkunft sowie Lebensstil extrem schwanken. Viele Praktika werden leider nicht vergütet, insbesondere wenn es sich um eher kleine Betriebe an Stelle von großen Konzernen handelt. Um sich dennoch zu verpflegen gibt es verschiedene Wege der Finanzierung, von der Finanzierung durch die Eltern bis hin zu verschiedenen Stipendien.
Für ein Land wie Italien können Lebenshaltungskosten von etwa 800 Euro im Monat ausreichend sein. Wer an den Kosten für die eigene Wohnung sparen will, kann als günstige Alternative bei einer Gastfamilie unterkommen, die jeweiligen Agenturen informieren darüber.
Unterstützung durch die Eltern
Gerade für Studenten, die noch komplett von den Eltern finanziert werden, gibt es die Möglichkeit, diese Zahlungen als monatliche Geldüberweisung weiterhin zu erhalten. Allerdings können hier bei der konventionellen Banküberweisung hohe Gebühren für den Sender anfallen. Anbieter wie Azimo haben sich allerdings darauf spezialisiert, genau solche Auslandsüberweisungen schnell und zu niedrigen Gebühren online und mobil per App anzubieten. Das bietet sich gerade deshalb an, da aktuell Banküberweisungen ins Ausland wieder teurer werden.
Wer nicht das Glück hat, sich auf die elterliche Unterstützung zu verlassen, kann sich an zahlreiche Institutionen wenden, die junge Menschen bei ihren Auslandspraktika unterstützen, sei es mittels Stipendien bzw. Förderungen ohne Rückzahlungspflicht oder durch Kredite, die später in Raten zurückgezahlt werden können.
Auslands-BAFöG
Das Auslands-BAFöG setzt voraus, dass die Praktikumstätigkeit mindestens drei Monate dauert und förderlich für die Ausbildung oder das Studium ist. Fortgeschrittene Studenten (in den letzten 12 Monaten des Studiums) haben die Möglichkeit, unabhängig von Bafög einen Bildungskredit aufzunehmen, vorausgesetzt das Praktikum hängt mit dem eigenen Studium zusammen. Diese Förderung kann bis zu 300 Euro monatlich betragen. Der Kredit muss erst vier Jahre nach Aufnahme mit Zinsen und in monatlichen Raten von 120 Euro zurückgezahlt werden.
Kurzstipendien für Auslandspraktika
Auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) kann die richtige Adresse in Sachen Finanzierung des Auslandspraktikums sein. Er vergibt Kurzstipendien für Auslandspraktika, wobei die dreimonatige Förderung nur dann in Anspruch genommen werden kann, wenn das Praktikum in einer deutschen Außenvertretung bzw. Schule, einer internationalen Organisation oder in einem Institut der DGIA stattfindet.
Förderung für Auslandspraktika in Asien
Wer nach seinem Studium ein Praktikum in Asien anstrebt, kann zudem vom Heinz Nixdorf Programm profitieren, das Absolventen aus dem kaufmännischen und technischen Bereich fördert. Für die sechsmonatige Dauer des Praktikums werden der Lebensunterhalt, vorbereitende Sprachkurse und deren Betreuung finanziert. Mögliche Praktikumsländer für diese Förderung sind China, Japan, Indonesien, Südkorea, Indien, Taiwan, Vietnam und Malaysia.