Erfahrungsbericht: Karl
Neues ERLEBEN
Während der Schulzeit, aber noch mehr während des Studiums, trat mehrfach die Möglichkeit und die Frage eines Auslandsaufenthaltes auf, doch ich nahm diesen heute eigentlich notwendigen Schritt nie richtig in Angriff. Hier ist meine Geschichte.
Während meines Referendariats trat diese Möglichkeit dann wieder auf und da das Referendariat nicht gerade zu den spannendsten Episoden eines Juristenlebens gehört, zog ich einen Auslandsaufenthalt während meiner Wahlstation erstmals ernsthaft in Betracht. Nachdem ich also mit mir klar geworden war, stellte sich die Frage nach dem wohin. Durch zwei Kollegen, die in Kapstadt ihren LL.M. gemacht hatten, stiess ich auf Südafrika und freundete mich schnell mit dem Gedanken an, in Afrika meinen Auslandseinsatz zu absolvieren. Und wenn man soweit ist, dann ist ja wohl klar, dass es dort eigentlich nur nach Kapstadt geht - eine der schönsten Städte der Welt. Die Würfel waren gefallen.
Nun kam die nächste Hürde, welche es zu meistern gab; die Bewerbungsunterlagen. Meine erste Bewerbung überhaupt und dann auch noch eine in englisch. Aber mit der Hilfe meiner Freundin und einem schlauen Buch habe ich das dann auch hingekriegt. Eine der angebotenen Stellen nahm ich dann auch an. studentsgoabroad.com organisierte mir dann auch eine Unterkunft.
Es lief alles sehr gut und unkompliziert an; klar, wenn die wichtigsten Dinge von anderen für einen organisiert werden. Und es lief immer besser. Durch die Kanzlei erfuhr ich dann auch, dass mit mir 3 weitere Referendare und ein Praktikant zur gleichen Zeit zusammenarbeiten werden. Was will man eigentlich mehr? Nun war ich in der Fremde nicht allein und über den Mailkontakt zu denen, war ich mir sicher, dass die ganz nett waren. Also, soweit alles im Lack. Arbeitsstelle in einer geilen Stadt, Unterkunft dort und Kontakt zu anderen, die mein Schicksal teilen sollten. Ich war ganz guter Dinge.
Zwischendurch wurde noch schnell alles Notwendige geregelt, wie Impfungen, Einreisebestimmungen, etc. Aber all das war wirklich kein grosses Ding und so startete ich von Frankfurt Richtung Kapstadt mit grossen Vorsätzen: Den Lebenslauf zu frisieren, mein Englisch zu verbessern (und das hatte es dringend nötig) und einfach eine gute Zeit zu verbringen. Am Flughafen in Kapstadt wurde ich dann von einem Kollegen aus Bochum, welcher seine Station beim Konsulat absolvierte, abgeholt (ich wäre aber auch von studentsgoabroad.com abgeholt worden)
und direkt auf eine Tour durch die Wine-Lands in der Umgebung von Kapstadt mitgenommen. Tag darauf war ich dann mit anderen jungen Leuten auf einem Trip zum wale-watching an der Küste. Kapstadt und Umgebung sind einfach unschlagbar - traumhaft. Was die allgemeinen Bedenken über Sicherheit und Kriminalität angeht, bin ich bisher persönlich nicht damit in Berührung gekommen. Man muss sich an ein paar Verhaltensregeln halten, aber daran gewöhnt man sich schnell und ein Gefühl der Unsicherheit kommt nicht wirklich auf.In der zweiten Woche ging es dann direkt auf einen Trip nach Namibia. Echtes Afrika erleben und ein wenig deutsche Geschichte. Auf einer der vielen Parties oder Treffen nach der Arbeit wurde der Entschluss schnell getroffen und es fanden sich vier Leute, die sich vorher kaum kannten, um zusammen auf diesen Trip zu gehen. Es war so richtig geil und ich kann es jedem nur empfehlen. Auch die Arbeit ist ganz o.k., denn hier habe ich noch andere sehr nette Kollegen kennengelernt.Die ganze Sache an Kapstadt ist die, man kann von hier aus wirklich alles starten. Ans Kap der guten Hoffnung, Pinguine am Strand freilaufend sehen, Wale vom Strand auf dem Meer sehen, Robben, Natur … und die Stadt am Fusse des Tafelbergs; es ist einfach der Hammer!
Besser kann man es nicht treffen und ich habe noch knapp 2 Monate!
Also, ab ins Flugzeug und ans Kap!